Übersetzen
Übersetzen ist die schriftliche Übertragung von einer Sprache in die andere.
Generell werden in Österreich Übersetzungen nach Normzeilen berechnet. Dabei gilt: 1 Normzeile entspricht in der Regel 55 Anschlägen inklusive Leerzeichen (die Zeichen werden vom Zieltext, nicht vom Ausgangstext berechnet). Die Preise können je nach Umfang und Schwierigkeitsgrad variieren. Für Kurztexte werden Kurztextpauschalen verrechnet.
Von einer beglaubigten Übersetzung spricht man, wenn eine gerichtlich zertifizierte Person die Korrektheit der Übersetzung eines Dokuments mit Unterschrift und Beglaubigungsstempel bestätigt.
Beglaubigte Übersetzungen können nur von gerichtlich zertifizierten Übersetzern angefertigt werden, die dafür eine eigene Prüfung zusätzlich zu ihrer sprachlichen Ausbildung ablegen müssen.
Beglaubigte Übersetzungen von Zeugnissen, Urkunden oder sonstigen Dokumenten werden von Schulinstitutionen, Gerichten und sonstigen Behörden, wie z. B. Standesamt oder Meldeamt, verlangt. Auch die Übersetzung von Verträgen wird oft in gerichtlich zertifizierter Form gefordert.
Jedes Unternehmen verwendet eigene Termini, die in keinem Standardwörterbuch zu finden sind. Mit dieser eigenen Corporate Language unterscheidet sich jedes Unternehmen von anderen Konkurrenzunternehmen und hebt sich bewusst von diesen ab.
Für Unternehmen ist es daher wichtig, in allen Dokumentationen die gleichen Termini zu verwenden, um Konsistenz zu schaffen und so Verwechslungen beim Kunden zu vermeiden.
Diese Termini sollen selbstverständlich auch in der Übersetzung einheitlich verwendet werden, wofür Terminologie-Arbeit notwendig ist.
Eine Translation Memory und eine Termbank dienen als Speicher für kundenspezifische Termini und deren Übersetzungen und erlauben das schnelle Nachschlagen und die einheitliche Übersetzung der kundenspezifischen Fachwörter.
Die internationale Sprachdienstleisternorm ISO 17100 bestimmt und definiert die Anforderungen, die für das Erbringen einer qualitativ hochwertigen Sprachdienstleistung im Bereich Übersetzen erfüllt werden müssen.
Zur Gesamtdienstleistung gehört nicht nur die Tätigkeit des Übersetzens, sondern der gesamte Arbeitsablauf (Projektmanagement, Revision, Qualitätssicherung, arbeitstechnische Aspekte).
Eine computerunterstützte Übersetzung odercomputer assisted translation (CAT) bezeichnet ein Bündel aus unterschiedlichen Software-Applikationen, wie z. B. SDL Trados, memoQ, Wordfast udgl.
CAT-Tools unterstützen die Tätigkeit des Übersetzens, indem sie Übersetzungen in einer Datenbank (Translation Memory) speichern, um sie später bei Folgeaufträgen wiederverwenden zu können.
CAT-Tools finden vor allem bei technischen Anleitungen, Software-Lokalisierungen, aber auch bei allen Texten mit Wiederholungen Anwendung. Die Voraussetzung für den Einsatz von CAT-Tools ist eine editierbare Ausgangsdatei, z. B. ein Dokument im Format Word, Excel, PowerPoint, InDesign oder FrameMaker.
CAT-Tools dürfen nicht mit maschinellen Übersetzungen (d. h. automatisch generierte wie Google-Übersetzungen) verwechselt werden.
CAT-Tools gewährleisten ein effizientes Terminologie-, Zeit- und Kostenmanagement.
Dolmetschen
Dolmetschen bedeutet, das gesprochene Wort dem Empfänger der Botschaft mündlich in dessen Sprache zu übermitteln, z. B. bei Konferenzen, Vorträgen, Geschäftsverhandlungen, Gerichtsterminen, Seminaren und ähnlichen Veranstaltungen.
Simultandolmetschen bedeutet, dass die Rede des Vortragenden nahezu gleichzeitig in die Zielsprache übertragen wird. Damit wird sichergestellt, dass fast ohne Zeitverlust gearbeitet wird.
Für die Durchführung benötigt man ein effizientes Dolmetschequipment (wie z. B. schalldichte Kabinen, Kopfhörer und Mikrophone) und mindestens zwei Dolmetscher pro Sprache.
Bei Konferenzen, Vorträgen, Seminaren und überall dort, wo der Redefluss nicht unterbrochen und ohne Zeitverlust gearbeitet werden soll.
Simultandolmetschen ist eine sehr anstrengende Angelegenheit und erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Die Dolmetscher wechseln einander ca. jede halbe Stunde ab.
Konsekutivdolmetschen bedeutet, dass der Vortragende mehrere Sätze spricht und erst danach die Übertragung in die Zielsprache erfolgt. Dabei muss man einkalkulieren, dass sich die Dauer des Vortrags verdoppelt.
Bei Pressekonferenzen oder Ansprachen, die in der Originalsprache nicht länger als eine Stunde dauern und nicht in mehrere Sprachen übertragen werden müssen, bzw. bei Vorträgen, Besprechungen, Gerichtsverhandlungen, Betriebsbesichtigungen u. dgl., wo ein direkter Kontakt mit dem Dolmetscher erforderlich ist.
Flüsterdolmetschen bedeutet, dass der Dolmetscher dem Besprechungsteilnehmer den Vortrag ins Ohr flüstert. Dieser Einsatz eignet sich nur für maximal drei zu beflüsternde Personen.
Darunter versteht man den Einsatz eines gerichtlich zertifizierten Dolmetschers bei Gerichtsverfahren, Behörden- und Notariatsakten, wo der Richter, der Standesbeamte oder der Notar sicherstellen muss, dass eine nicht des Deutschen mächtige Person den Verlauf der jeweiligen Handlung verlässlich in ihrer eigenen Sprache verfolgen kann.
Für eine gute Vorbereitung der Dolmetscher ist es unerlässlich, die Vorträge zumindest in der Rohfassung rechtzeitig vor dem Veranstaltungstermin zu erhalten, denn sie müssen sich in die jeweilige Materie einarbeiten, um in Bruchteilen von Sekunden reagieren zu können.
Gerade bei technischen Details, Zahlen, Namen und Aufzählungen brauchen die Dolmetscher einen Anhaltspunkt.
Die Preise richten sich je nach Einsatzart, Örtlichkeit, Sprachkombination und werden in der Regel auf Tagesbasis/Halbtagesbasis berechnet.
In Strafgerichts- und Polizeiverfahren finden die Bestimmungen des österreichischen Gebührenanspruchsgesetzes Anwendung.
Die ÖNORM D 1202 bestimmt und definiert die Anforderungen, die für das Erbringen einer qualitativ hochwertigen Sprachdienstleistung im Bereich Dolmetschen erfüllt werden müssen.
Zur Gesamtdienstleistung gehört nicht nur die Tätigkeit des Dolmetschens, sondern der gesamte Arbeitsablauf (Projektmanagement, Auswahl und Vorbereitung der Dolmetscher, arbeitstechnische Aspekte).